Auf der Suche nach innovativen Ideen für eine nachhaltige Clubkultur beim Future Party Lab und Ideenwettbewerb
Können Clubs zu Energieproduzenten werden? Wie kann man Regenwasser im Clubbetrieb sinnvoll nutzen und welche Möglichkeiten gibt es, Veranstaltungslogistik nachhaltig zu organisieren? Der BUND Berlin e.V., clubliebe e.V. sowie die Clubcommission luden am Mittwoch, dem 19. Februar Nachhaltigkskeitsexpert*innen und Aktive der Clubszene ins SchwuZ ein, diesen und vielen weiteren Fragen nachzugehen. In den Workshops, Diskussionsrunden und Labs entstanden innovative Ideen für eine klimafreundliche Clubszene.
Die Dokumentation der Labs findest du hier.
Damit diese Lösungen für nachhaltige Clubnächte nicht in der Schublade landen, sondern fit für die Umsetzung gemacht werden, veranstaltet die Initiative Clubtopia das Future Party Lab bereits zum dritten Mal. Den besten Konzepten wird im nun anschließenden Ideenwettbewerb eine Bühne geboten.
Näheres zum Ideenwettbewerb erfährst du hier.
Spannende Ideen aus den Design Thinking Labs und Workshops
Ein Contracting-Model ist das Ergebnis des Workshops „Energieproduktion im Club“. Design Thinker Jan von der Heyde begleitete die Teilnehmenden, die sich durch hohe Expertise im Bereich auszeichneten, bei der Entwicklung der Idee. Der Lösungsansatz war entsprechend bemerkenswert: Erstmalig ist es Clubbetreibenden nun möglich, mit nur einer Unterschrift der Gebäudeinhaber*innen eine Solaranlage auf dem Dach zu installieren und den Club so mit Eigenenergie zu versorgen. Ein Model, welches Strom kostengünstig und umweltfreundlich erzeugt und direkt in die Umsetzung gebracht werden kann. „Interessierte Clubbetreiber*innen können sich ab sofort bei uns melden, wir sind gespannt darauf, das Modell in die Praxis zu bringen.“, sagt Jan von der Heyde.
Diskussionsrunde und musikalischer Ausklang
Die Abendveranstaltung widmete sich in einer Fishbowl-Diskussion dem Thema Drogenkonsum und dessen Auswirkungen für Mensch und Umwelt. Die Beteiligung war rege, selbst der letzte Stuhl im Raum belegt und die Debatte zu einem so kontroversen Thema entsprechend animiert. Am Ende der konstruktiven Diskussion stand unter anderem die Erkenntnis, dass Konsument*innen im ersten Schritt stärker über die Folgen aufgeklärt werden sollten und das Verbote und ein schlechtes Gewissen allein das Problem nicht in naher Zukunft lösen werden. Spannende Lösungsansätze waren u.a. mit dem Street-Art-Projekt „Fairtrade Cocaine?!“, der drogenfreien Partyreihe Ecstatic Dance und dem Sonar Projekt (Safer Nightlife Berlin) vertreten.
Doch ganz ohne Party endete auch dieser Tag nicht und so rundete die Berliner Band HOMIE mit ihrem einzigartigen Sound aus Hip-Hop, Jazz und Neo-Soul den Tag musikalisch ab.
Die vielversprechendsten Ideen, die in den Future Party Lab Reihen entwickelt wurden, werden im Rahmen des Ideenwettbewerbes im Juni diesen Jahres ausgezeichnet. Die Jury setzt sich aus Vertreter*innen der Nachhaltigkeit und Clubkultur zusammen: Petra Sitzenstock (Clubcommission Berlin e.V.), Matthias Krümmel (BUND Berlin e.V.), Corina Conrad-Beck (Senat für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz), Christian Ordon (LiveKomm), Hartmut Rein (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde), Sabrina Konzok (Social Entrepreneurship Network Deutschland e.V.), Lisa Wiedemuth (Quartiermeister), Birte Jung (freiberufliche Beraterin und Grüne Liga).
Vom 1. März bis 31. April 2020 können Clubbetreiber*innen, Veranstalter*innen, Gewerke für die Nachtszene, Vertreter*innen der Nachhaltigkeit(-sbranche), Künstler*innen und interessierte Clubgänger*innen ihre Ideen einreichen.